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Mein Jahresrückblick 2020

Ein so ganz anderes Jahr geht zu Ende. Viele Träume sind geplatzt, vieles musste verschoben oder abgesagt werden. Und trotzdem gab es so viele schöne Momente auch in diesem Jahr. Noch habe ich nur wenige Blogberichte aus diesem Jahr geschrieben, aber passend zum Jahresende möchte ich hier die privaten und die fotografischen Momente zusammenfassen. 

 

Begonnen hat das Jahr gleich mit dem Highlight, unserer Reise in den Orient. Einmal nach Dubai und diese Megastadt sehen und fotografieren, das war schon lange mein Traum und von Ende Januar bis Anfang Februar haben wir diese Glitzermetropole kennengelernt, haben aber auch noch Abu Dhabi gesehen und das so ganz andere Muscat, viel ursprünglicher und mehr so, wie wir uns den Orient vorstellen. Eine beeindruckende Reise, wir sind mit so vielen Eindrücken und so vielen Fotos wieder nach Hause gekommen. Zuviel für diese Zusammenfassung, zu dieser wunderbaren Reise werde ich noch einen eigenen Blogbericht schreiben.

Mitte Februar haben wir es geschafft, ein Familientreffen in Braunschweig zu machen, noch wissen wir nicht, dass das so schnell nicht wieder gehen wird. 

Ende Februar dann die erste Hochzeit, noch ganz unbeschwert. Witzigerweise hatte sich gerade dieses Paar dazu entschlossen, ihre Hochzeit nur zu zweit zu feiern, und so sind wir mit mir nur zu viert auf dem Standesamt. Das Paarshooting verlegen wir wegen der Kälte nach ein paar Fotos draußen ins Studio. Dank Robin Peste, dem Nachfolger von Fotogusto, habe ich in Vlotho immer noch die Möglichkeit ein großes Studio zu mieten, für große Familienfotos, aber als Ausweichmöglichkeit für Hochzeitsfotos natürlich weitaus besser geeignet als mein kleines Studio unter dem Dach. Wobei ich auch hier schon bis zu 10 Personen fotografiert habe. Und für Newbornfotos ist mein kleines, schnuckeliges Studio genau richtig. Davon darf ich dann in diesem Jahr auch einige machen, oft als Folgeaufträge von den Hochzeitsfotos. Ich freue mich immer riesig, wenn meine Brautpaare mich dafür wieder buchen. 

Ende März und mitten im Lockdown mache ich mich mit meiner Freundin Christiane in Schlangen einen ausgedehnten Waldspaziergang zurzeit der Blüte des Lerchensporn. Große Flächen sind komplett mit dieser lila und weiß blühenden Pflanze bedeckt. Gleichzeitig eine schöne Gelegenheit, uns mal wieder zu treffen, natürlich wie in diesem Jahr üblich im Freien und mit Abstand. Im Mai fahre ich am frühen Sonntagmorgen nach Minden, um ein paar Fotos zur Dekoration der Räume des Screeningzentrums in Minden zu machen. Ich bin fast alleine in der gerade erst erwachenden Stadt und finde ein paar sehr schöne Ecken für die Fotos. Ebenfalls im Mai besuche ich zum ersten Mal den Tierpark in Herford. Jetzt wohne ich schon so lange hier, habe es aber vorher nie geschafft, in diesen hübschen kleinen Tierpark zu gehen. Hier gibt es so einige Fotomotive, besonders die Erdmännchen und die Kattas haben es mir angetan. Im Juli mache ich dann noch einmal einen Fotoausflug, dieses Mal zu den Lavendelfeldern in Detmold. Die sind nicht ganz so weitläufig wie in Südfrankreich, aber wenn der Weg dahin zu weit ist, in Detmold blüht der Lavendel auch sehr schön und bietet ein nettes Fotomotiv. 

Anfang April sind wir dann schon mitten in diesem verrückten Jahr angelangt. Das erste Opfer dieser Zeit ist eine Hochzeit in der eigenen Familie, zu der nur das Brautpaar erscheinen darf. Sehr schade, dass wir nicht dabei sein können und die große, für Juni geplante freie Trauung und Feier ist dann gleich auf 2021 verschoben. 

Und auch mein nächster Hochzeitsauftrag im April kann erst nach der standesamtlichen Trauung stattfinden, vor dem Rathaus warte ich auf das Brautpaar. Zur kirchlichen Trauung im Mai dürfen Gäste dabei sein, aber nur mit Mundschutz, mit Abstand und ohne Feier. Das soll sich das Jahr über auch nicht verändern, die Hochzeiten werden verschoben oder nur im kleinen Kreis gefeiert, wobei ich bei zwei wunderbaren Garten-Hochzeitsfeiern fotografieren darf. Auch fast alle anderen Hochzeiten sind zwar viel kleiner als geplant, aber nicht weniger schön. Es macht so viel Freude, das Glück des Brautpaars im Bild festzuhalten, und glücklich sind sie alle auch in diesem Jahr. Im Sommer wird die Situation etwas entspannter und einige wenige Termine können fast ohne Einschränkungen stattfinden. Bei den meisten Hochzeiten spielt wenigstens das Wetter mit. Nur bei der Hochzeit in der Waldkapelle der Waterbör, auf die ich mich schon sehr gefreut habe, macht uns der Regen einen Strich durch die Planung, die Hochzeit muss in den Saal der Waterbör verlegt werden, der aber auch sehr schön geschmückt ist. Eine Hochzeit findet im Freilichtmuseum in Detmold statt. Bei bestem Wetter heiraten die beiden unter dem Dach der Museumstankstelle, eine tolle Location. Ich bin zum zweitem Mal für Hochzeitsfotos hier, es ist aber meine erste Trauung an diesem zum Heiraten wirklich sehr schönen Ort. 

Im Wohnmobil sind die Kontakte ja gut zu minimieren, so fahren wir  im Juni für ein paar Tage an die Müritz mit Stop in Waren und in Röbel. Beide Male haben wir einen schönen Stellplatz direkt am Wasser und können drei schöne Tage genießen. Neben der landschaftlich wunderbaren Müritz gefällt mir auch das kleine Örtchen Röbel sehr gut, in der Stadt die kleinen bunten Häuser und vom Kirchturm aus der Blick über die Müritz und über die Dächer des Ortes. 

Bei passendem Wetter bin ich auch in Herford mit dem Rad immer auf der Jagd nach schönen Motiven, so auch an einem frühen Samstagmorgen im Juli bei noch tief stehender Sonne und leichtem Nebel.

Ganz andere Motive kann ich dann in zwei Julinächten einfangen. Leuchtende Nachtwolken sind Ansammlungen von Eiskristallen in der oberen Mesosphäre, nur in Sommernächten und nur sehr selten zu beobachten. Ich habe am 02.07. gegen 23:30 Uhr das große Glück, sie zu sehen und fotografieren.

Nur 2 Tage später gelingt es mir, ein weiteres seltenes Ereignis festzuhalten. Der Komet Neowise hat sich uns soweit genähert, dass er mit bloßem Auge gut zu sehen ist und wir fahren in einer sternenklaren Nacht zum Sender, um ihn zu fotografieren. Zuerst bin ich enttäuscht, weil ich ihn am Nachthimmel bei leichten Wolkenschleiern nicht entdecken kann, aber die Kamera kann ihn dann doch festhalten. 

Mitte Juli fahren wir zu meinem Geburtstag für ein paar Tage an die Schlei. Die erste Übernachtung machen wir an meinem Lieblingsplatz in Hamburg auf dem Fischmarkt. Der Blick auf die Elbe und den Hafen dort ist einfach mega. Aber auch der Wohnmobilstellplatz in Schleswig ist sehr schön und wir haben das riesige Glück, dass wir bei unserer Ankunft um 11 Uhr tatsächlich noch einen Platz in der ersten Reihe ergattern können, zu meinem Geburtstag verdient. Zur Feier des Tages gibt es ein leckeres Frühstück im benachbarten Hafencafe. Wir verbringen ein paar schöne und entspannte Tage an der Schlei. Ich kannte Schleswig vorher nicht, das Fischerviertel dort gefällt mir aber ausgezeichnet. Einen Tag nach unserer Ankunft treffen Petra und Thomas ein, zu viert und mit ihrem Hund Miko mieten wir uns für einen Tag ein Boot und machen bei schönstem Wetter eine Rundfahrt über die Schlei. Hier kann ich an einem der klaren Sommerabende auch den Kometen noch einmal sehen, dieses Mal entdecke ich ihn sogar mit bloßem Auge am Nachthimmel, auch wenn er sich schon wieder etwas weiter von uns entfernt hat. Ich versuche ein Foto von der Milchstraße zu machen, sie ist auch zu erkennen, aber so ganz zufrieden bin ich damit noch nicht. 

Im August kann ich mein 25jähriges Jubiläum in der Zusammenarbeit mit Dr. Urban feiern. Wenn auch nacheinander an zwei verschiedenen Standorten, ist es doch eine Konstante, so viele Jahre in der Verwaltung und Leitung ihrer beiden Praxen zu arbeiten. Eine so ganz andere Arbeit als in der Fotografie, ein klasse Job durch die tolle Zusammenarbeit mit Dr. Urban und Dr. Rudolf und die Arbeit in einem großen, fröhlichen Team, das mich dann auch zum Jubiläum mit einer tollen Bürodekoration und einer kleinen Feier überrascht. 

Gerade in dieser Zeit ist es wirklich beruhigend und gut, hier ein solides Standbein zuhaben. 


Ebenfalls im August ist die Lage entspannt genug für ein weiteres Familientreffen, zumeist draußen im Garten und mit Abstand, aber trotzdem mal wieder alle zusammen. 

 

Eigentlich hatten wir im Mai eine Urlaubsreise mit der Charterjacht durch Holland geplant, da zu dem Zeitpunkt eine Einreise nicht möglich gewesen wäre, konnten wir sie problemlos auf September verschieben und haben das Glück, dass es in dem Zeitraum im Bezug auf Reisen auch keine Beschränkungen gibt. So schippern wir eine Woche lang ganz entspannt auf der 15-Meter-Jacht zu viert durch Hollands Grachtenlandschaft an, sehen uns viele kleine Städte an und lassen tagsüber an Deck die Seele baumeln, wenn nicht gerade mal wieder ein Anlegemanöver oder eine enge Brückendurchfahrt ansteht. Danach haben wir noch eine Woche Urlaub mit dem Wohnmobil. Eigentlich wollen wir in Holland bleiben, entschließen uns dann aber, an die Ostsee zu fahren. Zum Glück, denn wenige Tage, nachdem wir dort sind, ist das Reisen ins Ausland auch schon wieder eingeschränkt. Wir haben dann noch schöne Tage im Wohnmobil, erst an der Elbe und am Nordostseekanal und dann am Meer, in Fehmarn auf dem Campingplatz bei Freunden, in Heiligenhafen, Lübbecke und Travemünde. Auf Fehmarn gelingt nach einigen Versuchen mir mein erstes Foto von der Milchstraße, dass mir richtig gut gefällt.

Besonders Lübeck mit seinen Gängen ist eine neue Entdeckung für mich. Ich war bislang noch nicht in Lübeck und entdecke die urigen, bunten kleinen Innenhöfe und Wege bei meinem Spaziergang durch die Stadt. Die St. Petri Kirche ist geöffnet und hier braucht man noch nicht mal zu Fuß den Kirchturm besteigen, ein Fahrstuhl bringt mich ganz bequem nach oben und zu einem tollen Ausblick über die vielen Häuser.

Im Herbst gibt es neben einigen schönen Hochzeiten, tollen After-Wedding-Fotos im abendlichen Herford und vorweihnachtlichen Familienfotos auch noch eine Veränderung am Haus und kleine Umgestaltungen im Garten. Ein paar Büsche und Bäume müssen nach 20 Jahren weichen, weil sie zu groß geworden sind und wir haben jetzt ein Photovoltaikanlage auf dem Dach. Es ist spannend zu sehen, wie man seinen Strom selber erzeugen kann und dank Batterie sogar an guten Tagen selbst nachts auf Stromlieferung von außen verzichten kann. Ich bin auf den nächsten Sommer gespannt und wir freuen uns jetzt über jede Stunde Sonnenschein.

 

Hochzeitsfotografisch klingt das Jahr so aus, wie es begonnen hat. Mit einer kleinen, feinen Hochzeit an der Liesbergmühle in Enger, auch wieder bei schönem, aber kaltem Wetter und dieses Mal mit einem tollen Sonnenuntergang. 

 

Auch der Foto-Treff Bielefeld leidet unter den Einschränkungen durch die Pandemie. Unsere monatlichen Treffen müssen ausfallen, nur eines im Sommer findet statt, und da sind wir verreist. Und bei dem Sommerfest habe ich einen ganztägigen Hochzeitsfotoauftrag. Aber die monatlichen Fotowettbewerbe können stattfinden und ich freue mich sehr, dass ich in diesem Jahr gleich mehrfach auf einem der drei ersten Plätze lande. Das erste Foto mit dem Thema "Eierschale" entsteht noch in Dubai, das zweite zum Thema "Besen" mache ich bei mir im Studio. Für das Foto im März mit dem Thema "Schirm" habe ich mir eine Szene aus Mary Poppins ausgedacht, die mir Alina auch hervorragend umsetzt. Im Juni heißt das Thema "4 Elemente", hier greife ich auf ein Foto zurück, dass in den Bergen von Madeira entstanden ist. Auch für das August-Foto "Blaue Stunde" nehme ich ein Urlaubsfoto, dieses Mal eines, dass die Skyline von Dubai beim allerersten Sonnenlicht zeigt. Für das Oktober-Foto "Froschperspektive" braucht es gleich mehrere Anläufe, bis ich mit dem Foto zufrieden bin. Entstanden ist es im Aawiesenpark mit Langzeitbelichtung, das Licht im Hintergrund macht mein LED-Strahler und die Brücke leuchte ich kurz mit dem Handy aus. Für das Novemberthema "Nebel im Herbst" mache ich frühmorgens eine kleine Radtour an die Werre, dort gelingt mir, eigentlich schon auf dem Rückweg, das Siegerfoto für diesen Monat. Es macht mir immer wieder Spaß, für diese kleinen Wettbewerbe zu fotografieren und es ist schön, dass uns dies auch in diesem Jahr erhalten geblieben ist. Per Whatsapp halten wir auch sonst Kontakt und hoffen einfach mal auf ein besseres 2021. 



Die Adventszeit mit den schönen Lichtern vergeht viel zu schnell, für mich die schönste Zeit im Winter - auch wenn wir in diesem Jahr auf die Weihnachtsmärkte verzichten müssen. Aber ein Familientreffen schaffen wir in der Adventszeit und dann noch mal am ersten Weihnachtstag - als Onlinekonferenz, sowas haben wir uns im letzten Jahr auch noch nicht vorstellen können. Heiligabend verbringen wir im engsten Familienkreis, so, wie es schon in den letzten Jahren Tradition geworden ist. Jetzt hoffe ich darauf, dass uns der Winter wenigstens noch ein paar Tage Schnee bringt. 

 

Wir wünschen uns alle, dass das neue Jahr Entspannung bringt und und ich drücke all meinen Brautpaaren, die entweder für das nächste Jahr neu gebucht haben oder ihre Hochzeitsfeier verschoben haben, ganz fest die Daumen, dass sie dann auch wieder so feiern können, wie sie ihre Hochzeit geplant haben. Allen ein gutes, erfolgreiches, zufriedenes, gesundes 2021.