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Ein fotografischer Rückblick auf 2021

Der Januar bringt uns Mitte des Monats den ersten Schnee, nur eine kleine Schneeschicht, im Licht des frühen Morgens ein lohnendes Motiv für ein paar Stadtaufnahmen. Außerdem motivieren mich Werre und Aa mit mehr Wasser als gewöhnlich zu weiteren Stadtfotos. Ende Januar fahre ich zum Sonnenaufgang ins Hiller Moor. Auf dem Weg verschwindet der blaue Himmel in einer dicken Nebelschicht, es wird also nix mit Sonnenaufgang, dafür treffe ich eine mit Raureif verzauberte Moorlandschaft an. Und im Februar gibt der Winter dann alles. 48 Stunden schneit es durchgehend, wir haben eine so hohe Schneedecke, dass die Straßen die zwei Tage nicht geräumt werden können. Ich muss zum Glück nicht Auto fahren und so kann ich die Winterwunderlandschaft uneingeschränkt genießen und fotografiere von morgens bis abends in Herford, am Obersee und am Hücker Moor.

Im März entsteht nach einer verregneten Nacht am frühen Morgen dieses Foto in der Herforder Innenstadt. Ein Beispiel dafür, was die Perspektive aus einem Foto machen kann. Der Fotoapparat in der Pfütze kann einen See in die Stadt bringen - und Spiegelungen sind immer spannend.

 In den letzten Jahren haben mir die Fotoaufträge oft wenig Zeit für private Fotos gelassen, das ist in diesem Jahr anders. Die Corona-Pandemie hat uns weiterhin fest im Griff, alle im Frühjahr geplanten Hochzeiten werden weiter verschoben oder ganz abgesagt. Ich entdecke dadurch die Naturfotografie für mich. Im letzten Jahr bin ich mit der EOS R5 und in diesem Jahr mit der EOS R6 komplett auf die spiegellose Fotografie umgestiegen. Der Autofokus ist weitaus besser und endlich gelingt es mir, schöne Tierfotos zu machen. Oft fahre ich noch in der Dunkelheit an den Obersee, das Hiller Moor, die Rieselfelder in Senne oder auch zum Kurpark in Bad Salzuflen um den Sonnenaufgang und die Fauna zu fotografieren.

Unser erster Urlaub führt uns in diesem Jahr nach Horumersiel an der Nordsee, mehr oder weniger, bei Ebbe weniger. Wir bekommen einen Stellplatz auf der Mole, vor uns das Meer oder das Watt und hinter uns der Hafen. Direkt nebenan liegt der riesige Campingplatz Schillig mit Riesenrad, kleinen Buden und einem schönen Strand und eine Radtour führt uns immer am Wasser entlang ins benachbarte Harlesiel. Auch hier habe ich viele Gelegenheiten, mein Teleobjektiv zu nutzen. Eine Schwalbe, sonst immer rasend schnell, meist zu schnell für mich, macht eine Pause auf einer Bootsreling, lang genug, dass ich meinen Fotoapparat holen und sie dann ganz in Ruhe und aus relativ kurzer Distanz beim Reinigen ihrer Federn fotografieren kann. Außerdem sehen wir an einem Abend im Wattenmeer Löffelreiher, das erste Mal und ich muss erst googlen, um zu wissen, welche Tiere hier ganz in unserer Nähe Pause machen.

Im Juni blüht der Mohn und in Bad Salzuflen gibt es ein riesiges Mohnfeld mit lila Blüten. Ich bin genau zum Sonnenuntergang da und mir gelingen einige schöne Bilder von diesem schönen Feld, dass nicht nur mich, sondern auch viele andere Besucher anzieht.

Joachims Familie hat Zuwachs bekommen, im Haus seines Cousins sind fünf Welpen sozusagen eingezogen. 5 Wochen nach ihrer Geburt besuchen wir die Großfamilie, ich mache ein schönes Fotoshooting mit den süßen kleinen und sehr lebhaften Welpen. Eigentlich sollten alle fünf auch mal auf ein Foto, vier gleichzeitig schaffe ich auch, aber einer ist halt immer woanders unterwegs.

Auch zu unserem Urlaub im Juli bleiben wir lieber in Deutschland, um nicht evtl. bei einer Wiedereinreise Probleme zu bekommen. Mittlerweile sind wir aber beide komplett geimpft und müssen uns so nicht dauernd testen lassen. Wir machen eine Ostsee-Rundreise, die wir an der Nordsee mit dem Welpenbesuch in Emden starten. Über Delmenhorst geht es dann erstmal weiter nach Hamburg, über Nacht stehen wir mit unserem Wohnmobil neben den Landungsbrücken mit schönem Blick auf die Elbe. Die weiteren Stationen sind Boltenhagen mit schönen Häusern an der Strandpromenade, Kühlungsborn/Heiligendamm mit den herrschaftlichen weißen Villen und dem Gespensterwald ganz in der Nähe, dem ich im Licht der letzten Abendsonne einen Besuch abstatte. Von dort geht es weiter nach Warnemünde zu dem Stellplatz direkt auf der Mole mit Blick auf die Hafeneinfahrt, hier gibt es immer was zu sehen. Weiter in Richtung Osten machen wir einen längeren Stop in Barth in der Nähe von Zingst auf einem sehr schönen Stellplatz direkt am Jachthafen. Hier feiere ich auch meinen Geburtstag mit einem leckeren Abendessen. Sellin auf Rügen ist der östlichste Punkt der Reise, die schöne Seebrücke ein lohnendes Fotomotiv. Natürlich darf die Kreideküste in unserem Besichtigungsprogramm nicht fehlen. Tagsüber ist es sehr voll, aber morgens um 6 Uhr laufe ich ganz alleine die 3 km vom Königstuhl zum Strandabstieg mit wunderbaren Aussichten auf diese schöne Landschaft. Auf der Rückreise machen wir dann noch Halt in Schwerin mit dem schönen Schweriner Schloss, das viel von einem Märchenschloss hat.

Schon im September haben wir dann nochmal 14 Tage Urlaub, dieses Mal führt uns unsere Reise nach Dänemark. Kopenhagen ist ein Highlight dieser Reise, aber auch die Nordsee mit den endlosen Sandstränden ist toll. Es ist stürmisch und ein aufziehendes Unwetter bietet ein wunderbares Fotomotiv. Joachim rettet mich und holt mich vom Strandspaziergang mit dem Wohnmobil ab, so dass ich den Weg zu unserem Stellplatz am Hafen von Hvide Sande nicht im strömenden Regen zurücklaufen muss. Er hat sich im August das Knie „verdreht“ und kann über mehrere Wochen nur an Krücken laufen. Zum Glück werden die Beschwerden aber langsam wieder besser und die Krücken wandern wieder in die Ecke. In Dänemark ist das Reisen mit dem Wohnmobil sehr viel entspannter als in Deutschland. Wir können den Tag unterwegs und mit Besichtigungen verbringen und finden jeden Abend problemlos einen Stellplatz, während wir in Deutschland nicht nur im Sommer den nächsten Stellplatz am besten so zwischen 10 und 11 Uhr anfahren, dann ist die Chance, noch einen Platz zu bekommen, relativ groß.

 Im November machen wir dann noch eine Moselrundreise zu viert mit zwei Wohnmobilen. Auch wenn das Wetter nicht so recht mitspielen will, die kleinen Moselorte sind trotzdem schön und manchmal können die Nebelschwaden auch etwas pittoreskes haben. Wir starten in Koblenz und fahren immer die Moselschleifen entlang in mehreren Tagen bis nach Trier. Burg Eltz, Cochem mit der imposanten Burg über der Stadt, Traben-Trabach und Bernkastel mit den alten Fachwerkhäusern sind unseres Stationen und einen Abstecher machen wir ins schöne Saarburg mit dem Wasserfall mitten in der Stadt. Hier lohnt es sich sicher, im Frühjahr oder Herbst bei etwas besserem Wetter nochmal wiederzukommen.

Ebenfalls im Herbst fahre ich mit dem Foto-Treff Bielefeld zum Freigehege Vosswinkel im Sauerland zurzeit der Hirschbrunft. Schon imposant, diese großen Tiere zu sehen und vor allen Dingen zu hören. Genau so schön ist aber das frühe Licht der Sonne, das durch die Bäume fällt.

Zum Glück entspannt sich die Coronalage ab dem Frühsommer wieder etwas, so dass die Hochzeiten ab Juni wieder stattfinden können. Anfangs noch etwas eingeschränkt, später dann mit Nachweis der Impfung und Test fast wieder wie sonst mit unbeschwerten Gästen und einer ausgelassenen Feier. Zum ersten Mal habe ich auch eine Hochzeit in der Münsterkirche in Herford, bislang habe ich nur in den umliegenden Kirchen fotografiert. Die standesamtliche Trauung findet hier in der Markthalle statt, auch dass eine Premiere. Und auch die Feier im Elsbachhaus ist für mich an einer neuen und sehr schönen Location, mehr dazu in einem eigenen Blogbericht. Neben den wenigen Hochzeiten habe glücklicherweise viele Familienfotos, Taufen, Newborn- und Babybauchfotos, so dass mein fotografischer Berufsbereich auch in diesem Jahr trotzdem gut gefüllt ist.

Auch in diesem Jahr habe ich wieder Zeit, für den Fotowettbewerb des Foto-Treff zu fotografieren und freue mich, dass ich dabei dreimal den ersten Platz, einmal den zweiten Platz und zweimal den dritten Platz mit meinen Fotos mache. Die Themen in diesem Jahr sind: Der Schatten zeigt die Form, Portrait am Fenster, Langzeitbelichtung, spritzig, kreative Unschärfe und Schlechtes Wetter gibt es nicht und es macht immer wieder Spaß, diese Aufgaben in Fotos umzusetzen. Hier auch der Dank an meine drei Models Hajar, Rita und Marle, die sehr zum Gelingen der Fotos beitragen.

Im November wartete dann noch eine fotografische Herausforderung. Jedes Jahr macht die Praxis Dr. Urban & Dr. Rudolf eine Weihnachtskarte, die den Anspruch hat, außergewöhnlich zu sein. Dieses Jahr hatten wir die Idee, im Foyer und Treppenhaus der Praxis eine gemütliche Winterabend-Atmosphäre zu zaubern. Dank der tollen Unterstützung aller ist die Umsetzung perfekt gelungen und die Karte ist bei den Empfängern hervorragend angekommen.

Auch wenn das Jahr 2021 wieder sehr stark im Zeichen der Pandemie stand und von vielen Einschränkungen überschattet war, habe ich doch so viele schöne Sachen erleben können. Wir sind gesund geblieben, die ganze Familie ist gesund geblieben und wir konnten uns zwischendurch immer mal wieder sehen. Ich bin dankbar, auf ein gutes und oft glückliches Jahr 2021 zurückblicken zu können und wünsche allen ein gesundes, zufriedenes Jahr 2022.

Ute Bartels